Oslo

Sorry, ich hinke ein wenig mit dem Schreiben hinterher. Es waren einfach zu viele Eindrücke. Zwischen Vik und Oslo liegt ein Seetag. Zum zweiten Frühstück gab es hier frisch filetierten und gegrillten Lachs oben an Deck. Danach mal den Tag „aktiv“ mit nichts tun verbracht, bei dem ein oder anderen Kaltgetränk natürlich. Einfach nur mal abhängen, kann auch schon anstrengend sein, wenn man nicht so in Übung ist. Mal ein wenig jammern, auf hohem Niveau. Am Abend löst der Nebel die Sonne ab und in regelmäßigen Abständen ertönt das Nebelhorn. 

Am Morgen zeigt sich Norwegen dann, so wie man es wohl kennt, es regnet. Wir liegen am Filipstadkai. Von hier kommt man zu Fuß zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Wir müssen durch Aker Brygge,  einem alten Hafenviertel, welches in ein modernes Einkaufscenter umgebaut wurde. Mir wird klar, was mir auf dem Rückweg droht.

Dann weiter Richtung Oper. Wir laufen am Nationalmuseum und am Nobel-Friedenszentrum vorbei.

Das Rathaus muss wohl echt sehenswert sein. Hier wird der Friedensnobelpreis einmal im Jahr verliehen. Wir reihen uns in die Schlange am Eingang ein. An der Sicherheitskontrolle werden wir als Touristen enttarnt. Ohne echtes Anliegen kommt man nicht hinein. Unseres zählt nicht.

Zwischendurch hat es aufgehört zu regnen. Also weiter zur Festung Akershus, von wo wir Aussicht auf das schon gesehene haben. Eigentlich schon genug für einen Tag.

Aber die Oper war das Ziel. Plötzlich taucht die Aida vor uns auf. Am Seetag wohl doch einen Cocktail zu viel getrunken. Ne, das Schwesternschiff Aidaperla ankert auch hier. Gott, sei dank.

Da ist sie dann auch schon, die Osloer Oper, einem schwimmenden Eisberg nachempfunden.

Davor treibt noch eine Skulptur im Wasser, die wohl eine Eisscholle darstellt. Kunst ist ja Geschmackssache.

Wo wir jetzt da sind, muss ich den Grund für meinen Enthusiasmus für die Oper wohl Preis geben: Man kann auf das Dach der Oper steigen, was wir selbstverständlich auch machen. Natürlich im Regen, der dann aber für den Rest des Tages wirklich aufhört. Von hier haben wir einen Blick auf die Deichman Bjørvika (Stadtbibliothek) und dem Hauptbahnhof, unsere nächsten Ziele und das Munch Museum, eines von vielen. 

Auf dem Bahnhofsplatz steht mahnend ein Tiger. Er ist der meist fotografierte Einwohner der Stadt, wir unterstützen die Statistik natürlich. Oslo wurde früher auch, wegen der Gefahren einer Großstadt, die Tigerstadt genannt.

Mist, die falsche Pussy hochgeladen. Der war’s natürlich. 

Weiter in die Einkaufsstraße Karl Johans gate. Diese zieht sich durch die gesamte Innenstadt, vorbei am Storting building (Sitz des Parlaments),

bis zum königlichen Schloss. Jetzt aber erstmal ein Kaffee im Mendel’s. Wurde auch Zeit. Direkt um die Ecke ist der Osloer Dom, wo uns ein Mahnmal mit 77 eisernen Rosen, an das Attentat von 2011 erinnert.

Wir halten einen Augenblick inne. Ein wenig erschrocken, diese Tat komplett verdrängt zu haben.  Als wir weiter gehen, sehen wir endlich, unser erstes norwegisches Rentier, mitten in der City. Leider nur ausgestopft im Schaufenster.

Wer will schon ein Rentier? Der Blick in den nächsten Laden, erhöht die Pulsfrequenz. Es ist zwar niemand drin, aber die Tür geht auf als ich drücke. Also nix wie rein. Hier steht ein NIO EP9 mit 1360 PS, neben anderen Fahrzeugen von NIO (Chinesisches StartUp) im Laden. Das schnellste Elektroauto! Das nenn ich mal „nachhaltig“. Nach einer Probefahrt traue ich mich dann doch nicht zu fragen.  Müssen halt ein paar Fotos und die Vorstellung reichen.

Dann geht es weiter Richtung Schloss.

Wir sind die einzigen die den Weg zum Schloss hoch gehen, die anderen kommen alle zurück ??? Google klärt uns auf. Wir haben kurz nach zwei und um zwei war der  Wachwechsel. Den Seitenhieb mit dem Ellenbogen meiner besseren Hälfte steck ich locker weg. Nächstes Mal doch besser informieren. Nach ein paar Bildern, machen wir uns auf den Rückweg Richtung Hafen. Hier bekomme ich trotz des tragischen Fehlers, doch noch ein wohl verdientes Eis. Welches ist wohl meines?

Gegenüber schauen wir dem Oslo Tree mit seinen 150.000 LED’s zu, wie er seine Farben wechselt.

Das war Oslo in sechs Stunden. Am Hafen wartet noch die letzte Gelegenheit etwas in Norwegen zu kaufen. Wir lassen den umgebauten Überseecontainer mit den ganzen „Angeboten“ links liegen und gehen an Bord.

Beim Ablegen sitzen wir bei einem Cocktail in der Lounge vorne im  Bug, ein Deck unter der Brücke. Wir mussten nur ganze drei Runden drehen, bis wir einen Platz ergattert haben. Die Ausfahrt ist einfach wieder mal nur schön. Was für ein Tag.

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